Teamleiter/in Aufbereitung Gemüse (80 – 100%)
8. Mai 2024Mit nachhaltiger Bio-Gewächshausproduktion in die Zukunft
10. Juli 2024Die aussergewöhnlich starken Niederschläge in den letzten Wochen stellen unsere Kulturführung vor grosse Herausforderungen. Auch bei einem unserer Partnerbetriebe in Kemmental konnten wir Kartoffeln nicht wie terminiert pflanzen. Doch inmitten dieser Schwierigkeiten zeigte sich die Natur von ihrer überraschenden Seite: Feldlerchen im geplanten Kartoffelfeld.
Ein Feld, das aufgrund der ausgebliebenen Kartoffelpflanzung ergrünt ist, hat sich in ein kleines Paradies für Feldlerchen verwandelt. Mehrere Feldlerchenpaare haben sich situationsbedingt auf dem Brachland niedergelassen und gebrütet. Diese Vögel sind berühmt für ihre spiralförmige Flugweise und ihren Gesang. Dichter haben sie als Frühlingsboten und Minnesänger der Lüfte gepriesen.
Dank Hinweisen und in Absprache mit dem Vogelschutzverein Kreuzlingen und Umgebung hat unser Partnerbetrieb in Kemmental für ausreichend Raum und Schutz der angesiedelten Vögel gesorgt. In der Zwischenzeit sind die Feldlerchen und deren Nachwuchs bereits wieder weitergezogen. Auf der Fläche kann es nun mit Gemüseanbau weitergehen.
Wir sind bestrebt, die Artenvielfalt und den Schutz bedrohter Tierarten, wenn immer möglich, mit dem Anbau gesunder Lebensmittel in Einklang zu bringen. Solche Besonderheiten erinnern uns daran, wie wichtig es ist, im Einklang mit der Natur zu arbeiten und den Schutz bedrohter Tierarten zu gewährleisten. Manchmal sind es gerade die unerwarteten Ereignisse, die uns daran erinnern, wie wertvoll und vielfältig unser Ökosystem ist.
Über die Feldlerchen:
- Lebensraum: Die Bodenbrüter sind sehr bedroht, da der Kulturraum in der Schweiz intensiv bewirtschaftet wird. Es gibt kaum noch Lebensraum für diese Vögel, weshalb sie vom Aussterben bedroht sind.
- Brutzeiten: Feldlerchen brüten zweimal im Jahr, einmal Anfang April und dann nochmals Anfang Juni. Ihr Nest ist zwischen den Pflanzen versteckt, die Eier sind dem Boden angepasst, also hervorragend getarnt. Die kleinen Feldlerchen werden schnell flügge und fliegen schon elf Tage nach ihrem Schlüpfen aus.
- Futtersuche: In dieser Zeit werden sie von ihren Eltern mit eiweisshaltigen Insekten, Spinnen und Kleinlebewesen verpflegt. Für die Futtersuche laufen sie lieber, anstatt zu fliegen, und sind daher sehr froh über lockeren Boden, der in unserem geplanten Kartoffelfeld ideal ist.
- Mehr Informationen: https://vogelschutzverein-kreuzlingen.ch/
Erfreulicherweise konnten dieses Jahr das erste Mal seit langem wieder vier bis fünf Brutstätten mit jungen Feldlerchen beobachtet werden – die einzigen in der Region. Da die Brutstätten am Boden sind, werden Eiablagen dieser Vögel oft durch die Bodenbewirtschaftung gestört. Der Erhalt der Feldlerchen im Kemmental wird dank der Unterstützung des Thurgauer und Kreuzlinger Vogelschutzes sowie unserer Beteiligung gefördert. Auch andere Bauern aus der Region beteiligen sich aktiv am Erhalt der Biodiversität und dem Überleben der Feldlerchen.