Bio Knoblauchanbau – ein Einblick in die Diplomarbeit von Cedric Basler
18. Juli 2022Wir wünschen euch fröhliche Feiertage!
22. Dezember 2022Vorstellung der Diplomarbeiten: Nährstoffmanagement von Karl Annen & Regenerative Landwirtschaft von Niels Bergenhenegouwen
Wir freuen uns Karl und Niels zum erfolgreichen Abschluss «Dipl. Agrotechniker HF am Strickhof» gratulieren zu können. Die beiden haben Ihre Diplomarbeiten bei uns und für uns verfasst – Herzlichen Dank! Niels und Karl haben uns mit ihren Erkenntnissen, spannende Inputs und wertvollen Untersuchungen bereichert. Sie haben sich bereit erklärt, ihr Fazit nicht nur mit uns, sondern auch mit Ihnen zu teilen.
Karl Annen Diplomarbeit über aktuelles und zukünftig denkbares Nährstoffmanagement des Bio-Betriebes Rathgeb
Der Betrieb Rathgeb hat auf seinen Gemüsefeldern ein Stickstoff D
efizit und ein minimaler Phosphor Überschuss. Die Gründe dieses rechnerischen Defizits sind vor allem die Nicht-Rückführung von Nährstoffen aus den Futterbauflächen-Denn das Bio-Label schreibt gesetzlich vor, dass 20% der LN begrünt sein müssen. Rathgeb kann den Futterertrag im Gemüsebau nicht nutzen und verkauft diesen an Landwirte, erhält im Gegenzug aber keine Nährstoffe zurück. Ebenfalls werden keine Nährstoffe aus der Gesellschaft (Kläranlagen) zu Rathgeb zurückgeführt, da dies gesetzlich (noch) nicht möglich ist. So bleibt eine Möglichkeit, die Nährstoffe in grossen Mengen zu Rathgeb zurückzuführen, wenn Schnittgut von den Futterbauflächen abgeführt und im Gegenzug Nährstoffe 1:1 zurückgegeben werden. Weil wenige Bio-Partnerbetriebe vorhanden sind, ist eine eigene Nutzung der Futterbauflächen durch z.B. Mutterkühe möglich. Sie würden organisches Material wie Mist und Gülle produzieren welchen wertvollen Stickstoff beinhaltet. Mittels einer Nutzung der Futterbauflächen durch Mutterkühe könnte Rathgeb ca. 16 % des Düngerbedarfs selbst produzieren.
Niels Bergenhenegouwen Diplomarbeit zur Prüfung der Einführung ausgewählter Methoden Regenerativer Landwirtschaft auf dem Biobetrieb Rathgeb
In meiner Diplomarbeit geht es um die Prüfung der Einführung ausgewählter Methoden Regenerativer Landwirtschaft auf dem Biobetrieb Rathgeb. Dabei hat man Transfermulch in den Kartoffeln und verschiedene Untersaaten im Lauch angewendet. Es wird ein spezielles Augenmerk auf die Kosten, Tauglichkeit in der Praxis und die Effekte der angewandten Methoden auf den Boden gemacht. Zum einen wurden mehrere Befragungen an Landwirte gemacht, welche die Regenerative Landwirtschaft seit mehreren Jahren einsetzen. Zudem wurde ein Versuchsfeld in Hüttwilen angelegt, welches über mehrere Jahre mit den Ansätzen der Regenerativen Landwirtschaft bewirtschaftet wird.
Man ist zum Schluss gekommen, dass der Transfermulch und die Untersaaten die Humusbildung fördern, vor Erosion schützen, das Unkraut unterdrücken, die Bodenlebewesen ernährt und Stickstoff aus der Luft bündelt. Die Kosten der Untersaat halten sich
sehr in Grenzen. Die Kosten für den Transfermulch sind sehr hoch und mit viel Mehrarbeit verbunden.
Die Regenerative Landwirtschaft hat viele interessante Aspekte und Potentiale. Für einen wirtschaftlichen Anbau von Transfermulchkartoffeln sind die Mehrkosten zu hoch. Die Untersaaten wären diesbezüglich interessanter. Der Transfermulch muss man als Investition in den Boden sehen, weil der Humusaufbau, die Aktivität der Bodenlebewesen, die Tragfähigkeit und der Wasserhaushalt stark verbessert werden.