Leiden und Freuden des Hitzesommers 2018
23. Januar 2019
Die Grosskisten aus Schweizer Holz für Kartoffeln und Rübli sind da
25. September 2019
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Nebenprodukte – kein Abfall!

Raphael Zürcher, Praktikant und Student ZHAW. Das Abfallkonzept vom Biobetrieb Rathgeb soll holistisch (= ganzheitliches Denken) funktionieren und Nährstoffkreisläufe möglichst kompakt schliessen. Das Anfallen von nicht verwendbaren Stoffen soll möglichst verhindert werden.

Pro Tag fallen durch Rüsten von Gemüse etwa 11 Tonnen organische Masse an. Kleinere Gemüse- und Salatrüstabfälle wie beispielsweise Rotkohl- oder Wirzblätter werden durch eine Spirale an verschiedenen Sammelstationen unterirdisch zum Schlaghammer transportiert. Dieser zerkleinert die Masse und trennt es durch eine Trommel in flüssiges und grobes, festes Gärgut. Dies geschieht zur einfacheren und ökologischeren Handhabung. Das feste Gemenge enthält ein hohes C/N Verhältnis, wenig Wasser und wird separat gesammelt und zirka drei Mal pro Woche in Biogasanlagen der Umgebung gefahren, wo für die Stromproduktion genutzt wird. Das flüssigere Gärgut wird separat vorvergärt gesammelt und einmal wöchentlich abgeführt. Mit dem Bezug der Nährstoffe aus den Gärresten der Biogasanlagen für Düngungszwecke schliesst sich der Kreislauf wieder.

Für viele Prozesse wie beispielsweise dem Waschen von Gemüse wird viel Wasser benötigt. Dieses gelangt nach Gebrauch in ein Absetzbecken, wo Feststoffe absinken. Nach dem Durchfliessen der Pflanzenkläranlage speist das gesäuberte und nährstoffarme Wasser den nahen Mülibach und fliesst schlussendlich in den Rhein. Zirka halbjährlich wird der Absetzschlamm geleert, wobei die Feinerde wieder auf unsere Felder gelangt.

Abfalltrennung lohnt sich – ökologisch & ökonomisch

Unser Abfallmanagement findet in enger Zusammenarbeit mit dem lokalen Unternehmen statt. Kunststoffe wie PE-Verpackungsfolien, PET, Aluminium, Altmetall, Elektroschrott, Karton, Papier und Glas werden separat gesammelt und je nach Bedarf wöchentlich zur die Entsorgung gefahren, wo sie in grösseren Mengen zum Recycling aufgegeben werden. Eine Kartonpressmulde sowie eine PE-Folien Pressmulde verringern den Arbeitsaufwand und erlauben effizienteres Management, indem weniger Transporte anfallen. Der CO2 Ausstoss wird so minimiert.

Die wertvollen EU Paletten werden hauseigen repariert und wo möglich wiederverwendet. Restholz wird in grossen Mulden gesammelt und restverwertet. Kaputte Paloxen werden in der Stiftung Quellenhof in Winterthur repariert, wodurch nebst längerer Einsatzzeiten ein sozialer Mehrwert gefördert wird.

Gebrauchte Abdeckvliese, welche zur Ernteverfrühung eingesetzt werden, finden ihren letzten Nutzen in der Zementindustrie als Trennschicht.

Mit lokalen Partnern der Abfall- und Wiederverwertungsindustrie sollen unsere Abfälle wieder zu Wertstoffen werden und zu einer sauberen Umwelt beitragen.